Fettnäpfchen beim e-casting?

Nachdem wir bereits über so viele Tipps aber auch No-Go´s bezüglich e-castings gesprochen haben, kommen wir jetzt zu den nicht ganz so offensichtlichen Fettnäpfchen! Denn bekanntermaßen liegt der Teufel manchmal im Detail.

Julia und Johannes von Netzwerkschauspiel verraten euch in ihrem neuen Video, worauf ihr bei euren Dateien achten solltet.

eCasting – der Dauerbrenner

Und immer wieder gibt es Fragen zum Thema eCasting. Denn auch wenn wir uns fast alle damit schon beschäftig haben, läuft es nicht immer rund mit dem digitalen Vorsprechen. Schauspieler Maximilian Dirr unterrichtet genau diese Thematik jetzt am iSFF in Berlin. Wir haben uns mit ihm über den Dauerbrenner eCasting unterhalten:

Du bist Schauspieler und unterrichtest nun auch am Institut für Schauspiel, Film – und Fernsehberufe zum Thema eCasting. Wie kam es dazu?

Das Filmbusiness hat sich in den letzten Jahren sehr geändert und somit muss sich jeder diesem Stil anpassen. Ein bedeutender Punkt ist zb die Art Castings zu machen. Heutzutage werden immer mehr Self Tapes verlangt. Dies erspart den Castern Zeit und bietet ihnen auch die Möglichkeit, mehr Material und junge Talente zu sichten. Jedoch werden diese Self Tapes of innerhalb von 2-3 Tagen verlangt und die Schauspieler/Innen sind meistens auf sich alleine gestellt. Ein gutes Self-Tape ist mindestens genauso wichtg wie ein live-casting. Nur das wird of unterschätzt. Einige nehmen dann schnell und mit einfachen Mitteln ein Video auf, haben aber kein richtiges Licht oder gar einen Anspielpartner und so vertun sich manch gute Schauspieler eine enorme Chance und sind sich dessen garnicht bewusst. Ich beschäftige mich seit Jahren mit dem Thema eCasting, zumal es für mich als Schauspieler auf dem internatonalen Markt essentiell ist. Deshalb kam ich auf die Idee einen Workshop vorzuschlagen, um junge Talente damit vertrauter zu machen.

Was hältst du persönlich von eCastings?

Anfangs habe ich ein bisschen gebraucht, um mich damit anzufreunden. Sobald ich aber herausgefunden habe, wie man auch mit ganz simplen Mitteln ein gutes eCasting aufnehmen kann, habe ich es sehr schnell zu schätzen gewusst. Gerade auf dem internationalen Markt geht es heutzutage gar nicht mehr anders. Ich liebe nach wie vor live-Castings, aber oft ist man ja selbst irgendwo am Set und verpasst so nicht die Möglichkeit gesehen zu werden.

Was sind totale No-Go`s?

Man sollte tunlichst meiden, schnell ein eCastng in einem Café oder irgendwo auf der Strasse aufzunehmen. Da ist die Geräuschkulisse viel zu groß und man kann ja schlecht sagen: „seid doch bitte mal still“. Und bezüglich der Aufnahmen: Man sollte nie gegen das Licht filmen und auch bei der Camera-Einstellung gibt es ein paar Tricks. Aber besucht doch einfach meinen Kurs 😉

Ist bei einem deiner eCastings schon mal etwas richtig schief gegangen?

Oh ja; ich erinnere mich, als ich in Italien mit einem Theaterstück auf Tournee war und dringend ein eCasting nach Deutschland schicken musste, jedoch keinen Anspielpartner finden konnte. Es war auch mein aller erstes Self tape. Ich habe dann einen italienischen Freund und Kollegen gefragt, aber er tat sich so schwer mit der Ausprache, dass es wie „Gibberish“ klang und sich die Szene von Drama zu einer absurden Komödie verwandelte und ich nicht mehr konzentriert spielen konnte. Somit landete das self tape leider im Müll.

Welche Hilfsmitel (Handy etc.) nutzt du?

Meistens benutze ich tatsächlich nur mein Smartphone, da es am einfachsten zu bedienen ist und man das eCasting via we-transfer verschicken kann. Ich benutze ein Stativ für das Handy, so dass ich zur Not auch alleine eine Intro drehen kann.

Was macht Dir an Deinem Job am meisten Spaß?

Es gibt einem die Möglichkeit unzählige Leben zu leben und aus den verschiedensten Winkeln einer Person deren Leben näher kennenzulernen. Man entdeckt dabei auch immer wieder neue Dinge über sich selbst, wenn man in das Leben und die Welt einer Figur abtaucht, und das ist extrem faszinierend. Und wenn genau diese Lebensgeschichten und Emotionen bei den Zuschauern ankommen und sie berühren gar zum Nachdenken bringen, ist es eine Genugtuung für mich.

Maximilians Kurs findet am 26. und 27. Oktober in Berlin statt. Wer also noch etwas Support braucht, ist hier genau richtig.

Kostüm und Maske beim e-casting…

… und ein weit verbreiteter Irrtum!

Braucht es ein bestimmtes Outfit und müsst ihr euch schminken? Oder ist das völlig egal? Julia und Johannes erklären euch, worauf es wirklich ankommt. Außerdem gibt es in diesem Zusammenhang einen Irrtum, den ihr unbedingt kennen solltet.

Und wie läuft das mit dem Ton beim e-casting?

Ohne Ton geht gar nichts. Daher ist es natürlich schon mal gut, wenn überhaupt etwas zu hören ist.

Aber auch beim Thema Ton können ein paar Vorbereitungen dabei helfen, sich noch perfekter zu präsentieren. Worauf es also ankommt, wenn ihr auf einfache Weise mehr aus den Aufnahmen herausholen wollt, auch darüber hat Netzwerk Schauspiel sich Gedanken gemacht.

Die perfekte Ausleuchtung beim e-casting

Damit die CasterInnen Euer Spiel gut beurteilen können, ist es wichtig, dass Ihr gut zu erkennen seid. 

Am besten ist Tageslicht dafür geeignet, um richtig gut auszusehen.
Aber mit ein paar Tricks ist auch eine professionelle künstliche Beleuchtung kein Hexenwerk.

Wie Ihr Euch beim e-casting ins rechte Licht rückt, erklären Julia Beerhold und Johannes Franke von Netzwerk Schauspiel.

Nachgefragt: Pro & Kontra des e-castings

Auf den ersten Blick scheint das e-casting nur Vorteile zu haben: Es geht schnell, ist unkompliziert und kostengünstig und Du hast als SchauspielerIn die Kontrolle über das Material, mit dem Du Dich bewirbst.

Dennoch gibt es immer wieder Stimmen, die dagegen argumentieren.

Julia Beerhold und Johannes Franke haben sich umgehört und dich wichtigsten Pros und Kontras der CasterInnen zusammen gefasst.

In der Sommerpause drehen?

Viele SchauspielerInnen mit festem Theaterengagement haben gelegentlich Schwierigkeiten, Spielplan und Drehtage unter einen Hut zu bekommen.
Die Sommerpause kann ein ideales Zeitfenster sein, um sich frei von Theaterverpflichtungen auch für Film- und Fernsehrollen anzubieten. 

Dass Du demnächst Zeit hast, ist ein wichtiger Hinweis für die CasterInnen und damit ein guter Anlass, um ein wenig Werbung in eigener Sache zu machen.

Das kann zum Beispiel eine Mail an Deine LieblingscasterInnen sein.
Zumindest solltest Du aber sicher sein, dass Dein filmmakers Profil aktuell ist.
Schließlich bewirbst Du Dich damit Tag für Tag bei den CasterInnen, Produktionsfirmen und Sendern.

Wann? – Am besten bald.
Denn Projekte, die zwischen Juni und September gedreht werden, befinden sich vermutlich jetzt gerade in der Besetzungsphase.

 

Und wer hat’s gecastet?

Als Schauspielerdatenbank schlagen per se schon zwei Herzen in uns’rer Brust:
Eins für SchauspielerInnen, die jeden Film erst mit Leben füllen, und eins für all diejenigen hinter den Kameras, die nach dem perfekten Cast für jede Rolle suchen, die SchauspielerInnen vorschlagen, für sie kämpfen und sie schließlich besetzen: Die CasterInnen. 

Aus diesem Grund haben wir der Schauspielvita bei filmmakers ein neues Feld hinzugefügt: Den Casting Director.

Gib neben der Regie doch auch an, wer Dich für die Rolle besetzt hat.
Vielleicht fällt Dir dann erst auf, dass Du einen Fan unter den CasterInnen hast, der Dich immer wieder besetzt oder dass der ein oder andere vielleicht einmal eine Erinnerung brauchen könnte, dass es Dich noch gibt.

Auch für die CasterInnen ist es praktisch zu sehen, wenn bestimmte KollegInnen immer wieder gerne mit Dir zusammen arbeiten oder dass Du vielleicht schon viele verschiedene CasterInnen überzeugen konntest.

Als SchauspielerIn bist Du das Gesicht des Films und der Casting Director war oft der erste, der an Dich als dieses Gesicht geglaubt hat.
Die Nennung in Deiner Vita ist ein schöner Hinweis auf Eure Zusammenarbeit.

Networking auf Branchenevents


Heute beginnen die 69. Internationalen Filmfestspiele Berlin und sind – wie jedes Jahr – gesäumt von Agenturempfängen, Partys und sonstigen Events. 
Die ganze Branche kommt zusammen; ein großes Klassentreffen, mit all jenen, die man bereits kennt. Aber wie nutzt man solche Veranstaltungen, um neue Leute kennen zu lernen und zum Beispiel CasterInnen positiv im Gedächtnis zu bleiben?

“Wenn man Branchenevents gut für sich nutzen kann, sind sie unbedingt sinnvoll. Wenn nicht ggf. sogar schädlich”, sagt Alina Gause, Beraterin für KünstlerInnen und Dozentin am iSFF.
Denn wer seinem eigenen, natürlichen Gefühl für passende und angemessene Kontaktaufnahme, das im Alltag meist automatisch gut funktioniert, auf Branchenveranstaltungen nicht vertraut oder glaubt, es überwinden zu müssen, wirkt schnell unsicher und macht im schlimmsten Fall eher einen schlechten Eindruck.
In Alina Gauses Workshop “Die dritte Person” – Anbieten ohne Anbiedern, stellen die TeilnehmerInnen darum typische Situationen solcher Events nach um aufzuzeigen, “wie unpassend Verhaltensweisen sein können, die Schauspielern gerne empfohlen werden oder die sie selbst für zielführend halten, wie “Hartnäckig bleiben”, “Überall sein”, “Auffallen”…”, erzählt Gause.

Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwer, locker und entspannt ins Gespräch zu kommen, schließlich „Networking auf Branchenevents“ weiterlesen

Selbstinszenierung im e-casting

e-castings haben wahnsinnig viele praktische Vorteile.
Jedoch: Regie oder Casting-Department stehen nicht bereit, um gemeinsam mit Dir an der Rolle oder der Szene zu arbeiten.
Du musst Dich selbst inszenieren und das ist manchmal gar nicht so einfach. 

Was Du beachten solltest und wie Du am besten vorgehst, haben Julia und Johannes für Dich zusammen gefasst, wieder ergänzt durch hilfreiche Tipps von CasterInnen wie Susanne Ritter, Marc Schötteldreier und Clemens Erbach. 

Noch mehr Infos gibt’s wie immer im YouTube Kanal von Netzwerk Schauspiel.
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